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DER STANDARD
09.12.2019

"SPÖ: Die Zukunft
beginnt nicht im Labor"

von Daniel Witzeling
Gastkommentar im Standard ››





Will die Sozialdemokratie zukünftig eine Chance haben, muss sie ihr artifizielles Labor
verlassen und ins Feld gehen. Schluss mit der Autopsie der Sozialdemokratie.

Beobachtet man in einem ruhigen Moment die Natur, dann sieht man schnell mit welcher
Urdynamik Pflanzen und Tiere dem Lauf des Lebens folgen und sich ihren Weg bahnen.
Eine Kraft, der sich nichts und niemand entziehen kann. Gegen die Natur, auch die der
Menschen, kommt man nicht an. Die SPÖ versucht in sogenannten "Zukunftslabors"
mit der Hilfe von Intellektuellen, Künstlern und Wissenschaftern an einer positiven
Perspektive für die Bewegung zu arbeiten. Das Ganze hat nur einen Haken – Labor
und Zukunft ist ein Widerspruch in sich. Was im Labor untersucht wird, ist oft schon
Vergangenheit. Unabhängig davon lehrt uns die Sozialwissenschaft, dass man in
Laborexperimenten den Einfluss von Störvariablen zu kontrollieren versucht, indem
Umgebungsbedingungen und andere Faktoren möglichst konstant gehalten werden.
Aufgrund dessen sind diese hochgradig künstlich.

Daniel Witzeling ist Psychologe, Sozialforscher und Leiter des Humaninstituts Vienna.
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